Sjörgen-Syndrom

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J.Dambier
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Sjörgen-Syndrom

Beitrag von J.Dambier » Sonntag 16. Mai 2010

Sjögren Syndrom
Kerstin83 schrieb am 03.05.2007 um 19:50:
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Das Sjögren-Syndrom
Das Sjögren-Syndrom ist eine Entzündung der Tränen- und Speicheldrüsen sowie der Drüsen der Schleimhäute. Durch die Entzündung kommt es zu einer Schädigung dieser Drüsen, und sie bilden weniger Sekret. Beim Befall der Tränendrüsen wird zuwenig Tränenflüssigkeit produziert, und es kommt zu Reizungen der Bindehaut des Auges. Das Auge ist dann gerötet und man hat das Gefühl, ein Sandkorn im Auge zu haben. Werden die Speicheldrüsen befallen, so vermindert sich die Speichelmenge zu spürbarer Mundtrockenheit. Durch die Entzündung schwellen die Speicheldrüsen an und können auch schmerzhaft sein. Das Augenbrennen und die Mundtrockenheit sind die häufigsten Symptome des Sjögren-Syndroms. Bei Befall der Drüsen der Schleimhäute kommt es auch dort zu einer spürbaren Trockenheit, z. B. in der Nase und im Genitalbereich.

Das Sjögren-Syndrom kann sich auf den Befall des Drüsengewebes beschränken. Der Patient klagt dann "nur" über die oben genannten Symptome. Die Krankheit kann sich aber auch ausweiten und zu einer Allgemeinerkrankung werden. Fieber, Abgeschlagenheit, quälende Muskel- und Gelenkschmerzen können hinzukommen, eventuell auch eine Polyarthritis, also eine Entzündung mehrerer Gelenke. Noch komplizierter wird die Krankheit, wenn sie sich im Rahmen einer bereits bestehenden anderen Erkrankung entwickelt. Meistens handelt es sich dabei um eine chronische Polyarthritis oder einen Lupus erythematodes. Diese Form des Sjögren-Syndroms wird dann auch als "sekundäres" Sjögren-Syndrom bezeichnet.

Wie wird die Diagnose gestellt?
Nicht immer bedeuten Mundtrockenheit und Augenbrennen, daß es sich um ein Sjögren-Syndrom handelt. Als Sjögren-Syndrom wird nur die Krankheit bezeichnet, bei der eine Entzündung der Drüsen vorliegt. Es kommt aber auch vor, daß Stoffwechselerkrankungen ein Versiegen der Speichelproduktion zur Folge haben. Das sehen wir öfters beim Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Schließlich kann es bei älteren Menschen zu einem vorzeitigen Versiegen der Tränen- oder Speicheldrüsenfunktion kommen, ohne daß hierfür eine Entzündung verantwortlich wäre. Diese Formen der Mund- oder Augentrockenheit sind kein Sjögren-Syndrom!

Das Sjögren-Syndrom gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Dies sind Krankheiten, bei denen sich der Abwehrapparat des Körpers gegen den eigenen Organismus richtet, in diesem Fall gegen das Drüsengewebe. Die dabei gebildeten Antikörper lassen sich durch Blutuntersuchungen nachweisen - aber nicht immer.
Eine andere diagnostische Möglichkeit ist eine Gewebeuntersuchung. In den meisten Fällen entnimmt man der Mundschleimhaut ein kleines Hautstück, das man dann mikroskopisch untersucht. Es läßt sich so der Befall der Schleimdrüsen erkennen. Ferner kann man durch eine Röntgenuntersuchung die Speicheldrüsen darstellen (Sialographie). Dabei wird ein Röntgenkontrastmittel in den Ausführungsgang der Speicheldrüse injiziert. Das Röntgenbild erlaubt auch eine Aussage darüber, inwieweit die Entzündung das Drüsengewebe bereits in Mitleidenschaft gezogen hat. Es ist nicht immer erforderlich, alle diese Untersuchungen bei jedem Patienten durchzuführen. Dies ist von Fall zu Fall verschieden.

Die Behandlung des Sjögren-Syndroms
Die Behandlung des Sjögren-Syndroms hat 2 Zielrichtungen:
1. Die Eindämmung der Entzündung und
2. Die Behandlung der Symptome Mundtrockenheit, Augenbrennen etc.

Die Behandlung der Entzündung ist recht schwierig. Es handelt sich bei dem Sjögren-Syndrom ja um eine "Autoimmunerkrankung" wie die chronische Polyarthritis oder der Lupus erythematodes. So setzt man hier ähnliche Medikamente ein wie zur Behandlung dieser Krankheiten auch (z. B. Cortison und Immunsuppressiva), insbesondere wenn Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit hinzukommen. Es darf aber nicht verschwiegen werden, daß das Sjögren-Syndrom auf die Behandlung oft schlecht anspricht. In den Fällen, wo die Entzündung bereits sehr viel Drüsengewebe zerstört hat, ist durch die Therapie allenfalls eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Ganz wieder herstellen läßt sich die Drüsenfunktion dann auch nicht mehr. Um so wichtiger ist dann aber die richtige Pflege der Schleimhäute.

·Augen
Durch die zu geringe Tränensekretion kommt es zu Aufrauhungen der Bindehaut und Hornhaut des Auges. Sie müssen mehrmals täglich durch Einträufeln "künstlicher" Tränen eine Befeuchtung des Auges durchführen; für die Nacht eine Augensalbe. Durch die fehlende Tränenflüssigkeit sind Ihre Augen auch stärker infektionsgefährdet. Bei Entzündungen sollten Sie unverzüglich den Augenarzt aufsuchen.

·Mund
Die Mundtrockenheit ist sehr unangenehm und Sie werden häufiger einen Schluck Wasser trinken. Der Speichel ist aber mehr als nur eine Flüssigkeit. Er hilft nicht nur beim Zerkleinern und Schlucken der Speisen, er schützt auch die Mundschleimhaut vor Infektionen. Es kann somit bei verminderter Speichelbildung häufiger zu Zahnfleischentzündungen und zur Zahnkaries kommen. Sie sollten daher eine peinliche Mundpflege betreiben, d. h. nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen und öfters Mundspülungen mit einem antiseptischen Mundwasser durchfuhren. Und kauen Sie auch öfters zuckerfreien Kaugummi! Kaugummikauen regt die Speichelsekretion an. Eventuell kann es auch vorkommen, daß Bakterien aus der Mundhöhle in eine Speicheldrüse einwandern und zu einer Speicheldrüseninfektion führen. Sie äußert sich durch eine plötzliche sehr schmerzhafte Schwellung der Speicheldrüse, meist auch mit Fieber einhergehend. Sie müssen dann sofort Ihren Arzt aufsuchen. Eine antibiotische Behandlung ist unerläßlich. Es gibt auch Sprays, die einen künstlichen Speichel enthalten, z. B. Glandosane® . Ob Ihnen das hilft, müssen Sie selbst ausprobieren.

·Nase
Regelmäßige Anwendung von Nasensprays, die eine Befeuchtung der Nasenschleimhaut bewirken und verhindern, daß sich feste Nasenborken bilden. Im Winter ist die Luft in der Wohnung oft zu trocken. Versuchen Sie, durch Heizkörperverdunster die Luftfeuchtigkeit anzuheben.

·Genitalbereich
Die Trockenheit der Scheide führt zwangsläufig zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und erhöht die Infektionsgefährdung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er wird Ihnen ein entsprechendes Gel oder eine Creme verschreiben. Sie sehen, das Sjögren-Syndrom ist eine sehr unangenehme Erkrankung, bei der ein Großteil der Behandlung von Ihnen selbst übernommen werden muß. Ihr Arzt wird Ihnen die notwendigen Medikamente verschreiben - die regelmäßige Einnahme und Anwendung liegt aber in Ihren Händen.

Und nicht zuletzt denken Sie daran, daß das Sjögren-Syndrom eine "Autoimmunerkrankung" ist, die wie alle diese Erkrankungen durch Ihre psychische Verfassung beeinflußt wird. Jede Form von Streß kann die Krankheit aktivieren. Vermeiden Sie ihn daher. Lassen Sie sich nicht durch fehlendes Verständnis Ihrer Mitmenschen irritieren. Die meisten können sich nicht vorstellen, wie unangenehm Ihre Krankheit ist. Nehmen Sie das gelassen hin und versuchen Sie, Ihr Leben so einzurichten, daß Sie es in Ruhe und Ausgeglichenheit mit der Krankheit führen können.

Verfasser:

Priv.-Doz. Dr. med. H. Krippner
Frankfurt/Main

Susi schrieb am 03.05.2007 um 21:05:
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Danke das ist ja wahnsinnig viel.
Ich habe leichte Augenreizungen, Mundtrockenheit und der Schleim in Nase und Mund verdickt sich oft so das ich auch denke einen Klos im Hals zu haben.
Zusätzlich leide ich noch an einer Schilddrüsen Unterfunktion die ich mit L-Tyroxin 125 behandle.
Als Immunsuppressiva nehme ich Quensyl aber manchmal habe ich das Gefühl das es wenig bringt.
Ich habe oft große Schmerzen in den Ellenbogen, den Knien, den Händen und auch den Muskeln fühlt sich manchmal an als würden Nadeln meinen Körper durchbohren.
Sowie heute.
Aber vielleicht habe ich auch einen erneuten Schub ausgelöst, durch die Sauna die ich vor 7 Tagen besucht habe.
Ich weiß es nicht.

Kerstin83 schrieb am 03.05.2007 um 22:11:
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Oh, das hört sich ja nicht gut an, grade wenn das Medikament nicht gut anschlägt. Hast du schon mit dme Arzt drüber geredet wegen einer änderung des Medikamentes...

Hoffe das es die nächste Zeit wieder wenigstens etwas besser wird und es kein erneuter Schub war...

Susi schrieb am 04.05.2007 um 08:03:
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So bin ich an sich ja zufrieden mit dem Quensyl.
Die Schmerzen sind weniger geworden (hatte sie vorher jeden Tag).
Doch wenn ein erneuter Schub kommt durch Stress oder andere bestimmte Sachen wie evtl. die Sauna?dann ist es die Hölle.
Im Juni habe ich erst einen Termin bei der Rheumatologin da macht sie einen erneuten großen Blutcheck, aber ich denke die Entzündungswerte werden weiter oben sein.
Gestern hätte ich mir am liebsten Kortison gespritzt habe aber leider nichts da in dieser Richtung.
Die Badewanne hat gestern auch nichts gebracht, bin dann also wieder hinaus und sofort ins Bett gegangen.
Zum Glück konnte ich gleich einschlafen, aber ich habe geschwitzt als sei ich in den Wechseljahren.
Im Moment geht es etwas besser, aber wer weiß was der Tag noch bringt.
Ich wünschte ich hätte nie diese Krankheit bekommen.
Aber gegen Mutter Natur kann man ebbend nicht machen.

LG

Kerstin83 schrieb am 04.05.2007 um 21:19:
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Leider kann man gegen Mutter Natur nichts machen... das ist schon wahr. Hattest du das schonmal, verschlimmerung nach Saunabesuch???

Ich würde da mal ganz besonders drauf achten ob es damit zusammenhängen kann, und dann ggbf. meiden.

Was anderes kann ich da leider auch nicht raten...
...tut mir leid

Susi schrieb am 04.05.2007 um 21:36:
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Ich war 2004 schon einmal in der Sauna, da hatte ich aber noch keine Diagnose.
Schmerzen danach allerdings auch nicht.
War jetzt das erste mal wieder nach fast 3 Jahren.
Aber ich werde Acht geben.
Ich denke bei mir hat es eher der Stress ausgelöst, doch mit dem kann ich noch nicht wirklich so richtig umgehen.
Danke für all Deine Ratschläge.

Kerstin83 schrieb am 05.05.2007 um 11:56:
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Hört sich jetzt zwar blöd an aber hast du schonmal einne Kurs über Yoga oder Meditation ausprobiert??

Kenne einige die (sind nicht krankheitslich vorbelastet) mit verschiedenen Stresssituationen nicht zurechtkamen, durch Überforderung, oder eine auch bei Todesfall einer Familienangehörigen und die konnten im Rahmen von Yoga ein wenig abschalten...

Susi schrieb am 05.05.2007 um 17:49:
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Nein an so etwas habe ich noch nicht teilgenommen.
Kenne nur Entspannungsübungen nach Jacobsen.

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