Hallo MamaP,
also unser hat eine starke Bronchitis nach der nächsten, Migräne und zusätzlich ist er sehr verletzungsanfällig im Bewegungsapparat.
Seine Psyche macht uns derzeit grosse Sorgen - seine eigene Wahrnehmung von Situationen ist oft völlig anders als wir sie sehen.
z.B: er fühlt sich in der Schule nicht wohl - nicht angenommen, "anders", nicht zugehörig zur Klassengemeinschaft - seine Klassenlehrein sieht das völlig anders, ganz im Gegnteil, die Klasse "fängt" ihn immer wieder "auf". Seine Mitschüler finden ihn ganz ok. Manche mehr, andere weniger, ganz normal also - er findet aber keine Freunde, kann sich schlecht verabreden. Ist im Moment sehr destruktiv und hat eine beängstigende depressive Ader.
Verschroben nenne ich es, weil Gleichaltrige schlecht mit ihm zurecht kommen und wir auch schon "Zusammenstösse" mit anderen Eltern hatten, weil er "so komisch" ist. Er ist vom Verhalten tatsächlich manchmal nicht nachvollziehbar, sprich, er verhält sich plötzlich jammernd, weinend wie ein 3-jähriger, wenn er nicht bekommt, was er will. Er läuft weg (beim Einkaufen, zu Hause,wenn er Hausaufgaben machen soll), versteckt sich, wenn ich ohne es ihm vorher zu sagen jemand anderen schicke, ihn von der Schule abzuholen. Das wirkt manchmal direkt leicht autistisch. Ich meine das nicht negativ! Er ist ein sehr charmanter, witziger und verkuschelter kleiner Kerl, der mit der Welt um sich herum arge Probleme hat,weil sie nicht in sein Weltbild passt.
Noch ein Beispiel: er ist von sich aus nicht albern, sondern ein ernstes Kind: weil aber die anderen 9-10 Jährigen, die er kennt auch mal albern sind, passt er sich an - armt nach. Er hat aber keinerlei Gefühl dafür, wann es "reicht", wann "Schluss" ist. Dadurch bekommt er die Strafarbeiten in der Schule, weil er nicht rechtzeitig den Kopf einzieht
, er ist wenig achtsam mit seiner Umgebung - er merkt einfach nicht, wann er besser nicht weiter machen sollte.
Nach wie vor sind z.B. die einfachsten Gesprächsregeln für ihn mühsam.
Im Unterricht ist er nicht bei der Sache - träumt sich raus, wenn er gefragt wird, reagiert er zunächst gar nicht, weiss dann aber oft eine ziemlich treffende Antwort...
Seine Interssen haben mit Schule nicht viel zu tun
Computertechnik, Raumfahrt, Archäologie,
Zu seinen Verhaltenseigenheiten ist er deutlich grösser als seine Mitschüler - 1,55m mit gerade mal 9.
Er versucht ständig sein "anders sein" zu verstecken, dadurch ist er gebremst, seine Anpassungsversuche sind nicht so überzeugend, wie er meint. DAs wirkt auf Viele komisch, oder eben verschroben - wir versuchen ihm zu helfen zu sich selbst zu stehen- ihm zu vermitteln, dass er genau so wie er ist richtig ist -
sein Intellekt steht ihm dabei allerdings auch im Weg, denn er nimmt sich ja schliesslich problematisch in seiner Umwelt war - somit stellt er unsere Versuche in Frage.... und glaubt einfach nicht, dass er ok ist!
Zur Familiengeschichte: Mein Mann ist hochbegabt - und weiss es erst seit vier Jahren. In seiner Therapie wegen einer Depression wurde er damals ohne sein Wissen getestet. Im NAchhinein erklärte sich sein Lebenlauf als der eines "Unerkannten" und eines klassischen Underachievers. DAs wollen wir unter allen Umständen von unseren Kindern fernhalten, wenn es denn möglich ist.
So, jetzt habe ich aber echt mächtig viel Text gebracht.
Viele interessierte Fragen sind prima, "Zusatzfutter" auch! Wenn er es annimmt, kannst Du damit schon viel Unzufriedenheit vermeiden - unser blockiert leider sowas völlig.
Wenn Du spezielle Fragen hast zur Dagnostik oder ähnliches, dann schau mal bei der dghk im Internet nach. (Gesellschaft für das hochbegabte Kind). Ich kann mich immer nur auf unseren speziellen Fall beziehen, aber es gibt nun mal nicht das eine Schema - auch Kinder mit einem IQ zwischen 117 und ?? sind individuell wie alle anderen!